Die Gefühle der Anderen
- über das Wechselspiel von Inklusion und Emotionen

eine hybride Medienwerkstatt für junge Menschen mit und ohne Behinderung

 

Inklusion beginnt nicht nur im Kopf

Inklusion bedeutet mehr als das rationale Umgestalten und Analysieren von Arbeits- und Bildungsprozessen. Darüber hinaus bedarf es auch anderer Bemühungen: 

eine umfassende Umsetzung der Idee von gesellschaftlicher Teilhabe geht über rein am Verstand orientiertes Denken und Handeln hinaus: denn - auch in formal inklusiven Zusammenhängen - kann eine emotionale Ausgrenzung von Menschen stattfinden. Die Berücksichtigung solcher sozialen Prozesse wird in den Debatten über Inklusion nach wie vor gerne vernachlässigt.

Ob bewusst oder unbewusst, Gefühle haben einen immensen Anteil am Scheitern oder Gelingen von Inklusion. Alle Menschen sind schließlich emotional Handelnde und Gestaltende. Das in Bezug auf Inklusion auszuklammern kann im Extrem dazu führen, blinde Flecken zu übersehen und vermeintlich inklusive Orte zu einer Fassade verkommen zu lassen.

 

das Wechselspiel von Inklusion und Gefühlen

Dabei sind Emotionen und Gefühle – je nach Zusammenhang – nicht per se als gut oder schlecht zu bewerten. Das Wechselspiel mit der gesellschaftlichen Teilhabe von Menschen wird von einem anderen Zusammenhang geprägt:

auch wenn wir glauben als Individuen zu handeln und zu fühlen, die Art, wie wir dies ausdrücken, mit anderen teilen, unterliegt sozialen Regeln und Erwartungen. Wir haben uns daran gewöhnt, auch unsere Gefühle oder mit unseren Gefühlen zu deuten und zu werten, sie einer Fremd- und Selbstkontrolle zu unterwerfen. So entstehen Menschen gegenüber ableistische Gefühlszuschreibungen, so lässt sich nachvollziehen, wie auch in inklusiven Zusammenhängen kommunikative Grenzen und  Fremdheitserfahrungen vorkommen können.

 

das Mögliche denken und fühlen, sich öffnen für das Andere

Wir können uns jedoch bemühen, gerade in inklusiven Zusammenhängen eigene Gefühlsregungen und die unseres Gegenübers wahr zu nehmen, sie zu hinterfragen, ihnen einen Raum zuzustehen. Nur dann kann eine Begegnung mit der Lebenspraxis von Menschen, die mit Behinderung leben, ohne einengende - fremde oder eigene - Festlegungen stattfinden.   

Nur dann können mehrdimensionale und weite Wirklichkeiten sichtbar werden, auch Gegensätzliches, Ambivalentes  und Verschiedenes. Dieser Weg zeigt vielleicht auch irritierende Bilder und Erfahrungen, aber er führt zu einer wirklichen Sichtbarkeit, einer Anerkennung der Anderen in ihrer Gesamtheit. 

Genau das wollten wir zum Thema eines Projektes machen.

ein inklusiver Raum der Begegnung

Wir wollten in unserer Projektwerkstatt den Teilnehmenden die Gelegenheit geben, vielfältigen Gefühlen einen Ausdruck zu verleihen, all ihren Eigenheiten.

Wir wollten junge Menschen mit und ohne Behinderung darin stärken, auch zu den Innenperspektiven ihres Lebens zu stehen und sich nicht auf einengende Festlegungen reduzieren zu lassen.

 

Teamarbeit in der Werkstatt und barrierefreien Webausstellung

Im Team und mit Hilfe von Künstler:innen, pädagogischen Mitarbeiter:innen und Arbeitsassistent:innen entstanden in der Werkstatt kurze Filme und Animationen. 

Alle Beiträge sind in einer barrierefreien Webausstellung unter folgendem Link abrufbar.

Um unseren ProtagonistInnen einen geschützten persönlichen Rahmen im Netz zu bieten, muss für den Zugang zur Ausstellung ein Passwort angefordert werden unter info@loewenkind.de. Nach der zeitnahen Zusendung des Passwortes werden die Daten des Anfordernden sofort gelöscht.

 

Das Projekt wird gefördert von der Aktion Mensch